Wie du im Business und im Privaten gewaltfrei kommunizierst und somit Streit und Missverständnisse vermeidest.
Sowohl im Business als auch im Privaten begegnen uns immer wieder herausfordernde Situationen und Menschen, mit denen wir lernen dürfen umzugehen. Dann ist es hilfreich, innerlich ruhig zu bleiben und ein Tool an der Hand zu haben, mit dem es gelingt, eine zwischenmenschliche Verbindung auf Augenhöhe zu schaffen anstatt Distanz und Trennung: Die Gewaltfreie Kommunikation.
In der Folge beschreibe ich dir zur Einführung in dieses geniale Tool beispielhafte Szenen aus dem Business- und dem privaten Kontext – als Special zum Thema Weihnachten – und erkläre dir im zweiten Schritt die Methode an sich und wie sie dir hilft, empathisch Grenzen zu setzen und in deiner Mitte zu bleiben.
Du hast Kund*Innen, die dich immer wieder im Preis drücken möchten – aka Schnäppchenjäger und deine vorgegebenen preislichen Statements nicht akzeptieren wollen?
Dir ständig mitteilen, dass sie noch überlegen müssen oder es gerade nicht der passenden Zeitpunkt ist, dein Angebot zu buchen, da sie gerade mit XY zu tun haben oder sich gerade für AB entschieden haben oder es schlichtweg aktuell “zu viel” ist?
Deine nach außen hin kommunizierte verfügbare Zeit einfach nicht wertschätzen wollen und dich ständig auch noch außerhalb der Geschäftszeiten kontaktieren und am besten vorgestern eine Antwort erwarten?
Follower, die dich immer wieder um Tipps und Tricks bitten und die Antwort am besten schnell als DM – kostenfrei wollen?!?
Als ob es nicht schon reicht, dass du kostenfreien Content wie Blogartikel, Instagram-Posts, einen Podcast mit ganz viel Mehrwert zur Verfügung stellst.
Und das Schlimmste ist: Das Ganze macht vor deinem Privatleben nicht halt!
Besonders jetzt kurz vor Weihnachten, wo du dich eigentlich nur noch entspannen willst, wird es dir Angst und Bange!
Denn es nähern sich die Feiertage, was normalerweise mehr Familienzeit und “Aufeinandersitzen” bedeutet als über das Jahr. Zwischenmenschliche Spannungen sind dabei fast vorprogrammiert, denn jeder Einzelne hat seine ganz eigenen Vorstellungen von einem schönen Weihnachtsfest.
Oma Erna will das gefühlt 1000ste Mal erzählen, wie es “damals” war, deine Mutter fragt, wann es denn mit den Enkeln endlich mal soweit ist und dein Vater hat schon wieder was am PC verstellt und braucht nun dringend Hilfe und das bitte sofort. Auch wenn das dieses Jahr vielleicht „nur“ online stattfindet, kennst du solche Szenen bestimmt zu genüge.
Dich nervt das alles tierisch und du legst dir schon gekonnt die nächste pampige oder belehrende Antwort zurecht. Und genau dann ist der beste Zeitpunkt kurz inne zu halten.
Ich weiß, gerade jetzt möchte ein Teil von dir das gar nicht hören und möchte anstelle dessen von mir unterstützt werden und dass ich dir sage: “Nun los, sag, was du gerade sagen wolltest. Richtig so!”
Überlege bitte kurz, was dir diese Art von Reaktionen in der Vergangenheit gebracht haben: Ruhe, Verbindung und Entspannung oder Streitigkeiten, Trennung, Kampf und Rückzug?
Ich gehe davon aus, dass es eher Letzteres war. Atme dreimal tief ein und aus.
Lege deine Hand auf dein Herz und sage innerlich zu dir: Ich bin sicher. Ich liebe mich. Ich bin erwachsen. Ich bin gut so, wie ich bin.
Genau in solchen Momenten ist nämlich dein Erwachsenen-Ich* mehr gefordert als sonst. Denn nun ist es wichtig, nicht den Impulsen deines Kind-Ichs oder deines Eltern-Ichs* nachzugeben und auszurasten, am liebsten wie Rumpelstielzchen herumzustampfen, belehrend zu werden, genervt zu reagieren, trotzig zu sein oder einfach stumm deine Kund*Innen/ Verwandten stehen zu lassen oder einfach nicht zu antworten oder die Gesellschaft frühzeitig wütend zu verlassen, sondern bewusst und achtsam zu kommunizieren.
Aber wie bekommst du es hin, im Kontakt zu bleiben, nicht an die Decke zu gehen, deine Meinung zu vertreten, Grenzen zu setzen und trotzdem noch im Kontakt zu bleiben?
Dabei hilft dir die “Gewaltfreie Kommunikation”. Sie gibt dir die Möglichkeit durch ein genaues Handlungsmuster mit deinem Gesprächspartner erwachsen zu kommunizieren – ohne den anderen anzugreifen oder zu verletzen.
Bei dieser Art der Kommunikation fühlt sich jeder Beteiligte wertgeschätzt, respektiert und gesehen. Es wird hierbei von der Ich-Perspektive aus kommuniziert, was allein schon sehr hilfreich ist, da das Gegenüber nicht mit “Du hast …”-Statements angegriffen wird, sondern somit “Dampf aus dem Kessel” genommen wird. Es wird von den eigenen Bedürfnissen und Gefühlen gesprochen, die eine bestimmte Situation oder Anmerkung des Anderen in einem ausgelöst haben.
Begründer der Gewaltfreien Kommunikation ist Marshall B. Rosenberg (1934-2015). Gerne möchte ich ihn hier mit einem Satz zitieren:
“Was ich in meinem Leben will, ist Einfühlsamkeit, ein Fluss zwischen mir und anderen, der auf gegenseitigem Geben von Herzen beruht.”
Das ist für mich eine wunderbare Beschreibung davon, um was es in bei der Gewaltfreien Kommunikation geht.
Der Prozess der GFK – Die vier Phasen:
Was heißt das genau?
Ich gebe meine Beobachtung völlig wertfrei und ohne eigene Interpretation wieder.
Im Anschluss teile ich dem anderen meine Gefühle mit, die die Beobachtung, die Situation oder das Gesagte in mir hervorgerufen hat und welche Bedürfnisse dadurch nicht erfüllt, ausgebremst oder übergangen wurden.
Zum Ende bitte ich mein Gegenüber um etwas in diesem Zusammenhang. Es soll vom Standpunkt ausgegangen werden, dass der andere diese Bitte nicht erfüllen muss – also auch ausschlagen kann. Ich äußere meine Bitte ohne Forderung oder Erwartungshaltung an den anderen.
Ich übernehme also die volle Verantwortung für mein Handeln und begebe mich nicht in die Opferhaltung. Dadurch kann eine Verbindung entstehen und Mitgefühl und gegenseitiges Verständnis ist möglich.
Dann bin ich sehr über dein Feedback im Anschluss gespannt.
Und auch hier gilt:
Übung macht den Meister. Nimm dir Zeit, dich an diese neue Art der Kommunikation zu gewöhnen. Du hast es so lange anders gemacht und dein System darf sich nun an eine neue, hilfreichere Möglichkeit gewöhnen, wertschätzend mit anderen Menschen zu kommunizieren. Auch wenn ihr anderer Meinung seid!
Denn eins sollte dir immer bewusst sein:
Die Reaktion eines anderen Menschen hat IMMER viel mehr mit dieser Person selber zu tun als mit dir! Lerne, dass du dich nicht mehr angegriffen fühlst und dich verteidigen musst (Kind-Ich* bzw. Eltern-Ich*) und übe immer mehr in deinem empathischen, realistischen und bewussten Erwachsenen-Ich* zu ruhen.
*Diese Begriffe stammen aus der Transaktionsanalyse über die menschlichen Persönlichkeitstypen, die von Eric Berne begründet wurde. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, dann gedulde dich noch ein wenig, denn bald veröffentliche ich auch dazu einen Blogartikel.
Alles Liebe
Bibiane
Hi Businesslady, ich bin Bibiane – auch der „Wolff im Charmpelz“ genannt😜.
Als „die etwas andere“ holistische Business Coachin & Expertin für „Innere Arbeit meets Human Design“ für dich im Einsatz😁!
Hier gibt’s weder Nonsens-6-fig-Business-Geschwafel, unseriöse „Über Nacht“-Reichtumsversprechungen, Dauerhustle-Druck, Spiri-Drama-Gehabe noch den ungemütlichen steifen „Businesszwirn“.
Nein. Hier trifft Tiefgründigkeit auf Humor, Kompetenz auf Kreativität, Innere Arbeit auf Spaß und Businessführen auf Einzigartigkeit – ja, das geht😜.
Meine Mission ist es, dir als dein „Best Business-Buddy“mit Menschlichkeit, Weiblichkeit und Empathie zu zeigen, wie du entspannt dein Happy im Business verkörperst, so dass du frei & ungekünstelt sichtbar wirst und Kund*innen gerne kommen & bleiben!
Du willst mehr über mich und meinen Weg erfahren: Dann hier lang😘.
Hast du Businessthemen oder Glaubenssätze, die dich beschäftigen bzw. innerlich blockieren, oder eine Businessfrage, die dir unter den Nägel brennt, und die ich ausführlicher in meinem Blog behandeln soll? Immer her damit! Ich freue mich auf deine E-Mail an info@bibiane-wolff.de.
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3 Antworten
Liebe Bibiane,
na, dieser Artikel kam wie gerufen! Da ich dich ja schon in Podcasts gehört habe, lese ich auch Artikel von dir – und der hier: passend! Tatsächlich war bisher meine Strategie „Kopfnicken, Zustimmen, eigene Meinung nicht sagen“, besonders in der Familie! Nun habe ich mich getraut – bei einem recht heiklen Thema, das übrigens immer wieder das familiäre Beisammensein deutlich eintrübt, mal mein (damaliges) Empfinden in Worte zu fassen und meine bis heute andauernde damit verknüpfte Verletzung. Oh, „man“ war erstaunt/ verblüfft: sie (ich) hat eine andere Sichtweise! Da ich aber ruhig ohne Aggro – Modus blieb, wurde mirzugehört und meine Einschätzung der besagten Situation zumindest nicht abfällig kommentiert. Ich finde, das war schon ein Fortschritt. Ich bleibe also „am Ball“, mir hat diese Kleinigkeit schon gut getan.
Vielen lieben Dank für deine Ausführungen mit diesen prima Beispielen aus dem Alltag.
Das neue Jahr hat nun schon begonnen: Ich wünsche dir für 2022 viele gute Zeiten und weiterhin Erfolg in deinem Tun!
Katja